Für die erfolgreiche Anpaarung von Fleischrindbullen auf Milchrindkühe setzt die PhönixGroup auf geprüfte Vererber.

Neues aus der PhönixGroup: Verlässliche Daten für einen reibungslosen Start in die Laktation

Höhere Kälbererlöse, Reduktion der Aufzuchtkosten und geringerer Tierbestand – die Gebrauchskreuzung in der Milchrindzucht verspricht Vorteile. Beflügelt wurde die Entwicklung durch die Herdentypisierung, so dass vorrangig bei Kühen mit schwächeren Zuchtwerten Fleischrassebullen eingesetzt und die besten Rinder im Stall mit gesextem Samen belegt werden. Jede Anpaarung mit Fleischrindbullen schmälert jedoch das Angebot an Zuchtrindern für die Vermarktung und damit eine zusätzliche Erlöskomponente. Schwer- und Totgeburten der Kreuzungskälber führen oftmals zu einer erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigung der Kühe mit deutlichen Leistungseinbußen. Dennoch nimmt die Gebrauchskreuzung unter dem Namen „Beef on Dairy“ in allen Regionen Deutschlands an Fahrt auf.

Wenn Beef on Dairy, dann richtig!

Das ist die Devise der Partner der PhönixGroup. Die Milchkuh soll mit Anpaarung eines geprüften Fleischrindbullen eine problemlose Abkalbung und damit einen reibungslosen Start in die Laktation haben. Dazu durchlaufen alle Jungbullen, die von den Stationen für die Besamung angekauft werden, einen Testeinsatz. Der erste Check betrifft die Spermaqualität. Nur wenn es hier keine Beanstandungen und Einschränkungen gibt, kann die Produktion beginnen. Eine begrenzte Spermamenge des Testbullen wird zunächst in mindestens zehn Betrieben zeitnah an reinrassige Holsteinkühe, bevorzugt in der 1.-3. Laktation, versamt, um möglichst frühzeitig und sicher über die Eignung des Bullen als Beef-on-Dairy-Partner entscheiden zu können. Die phänotypischen Mittelwerte der erfassten Merkmale berechnet das vit Verden zu jedem offiziellen Zuchtwertschätztermin (April, August, Dezember). 50 Nachkommen je Bulle sind Minimum, damit den Organisationen aussagefähige Werte zur Verfügung gestellt werden können. Anhand von

  • Befruchtungsfähigkeit der Bullen
  • Trächtigkeitsdauer
  • Anteil Schwergeburten
  • Anteil Totgeburten und
  • Kälbervitalität (Abgänge 3.-14. Tag)

kann die Entscheidung getroffen werden, ob sich der Proband für die Gebrauchskreuzung eignet. Bullen, die diese Prüfung positiv durchlaufen, werden in den Bullenkatalogen der Phönix-Partner in der Rubrik „Beef on Dairy“ veröffentlicht.

Die Daten richtig lesen

Die Abbildung zeigt das entsprechende Kataloglayout. Die Darstellung der phänotypischen Informationen aus der Gebrauchskreuzung ist angelehnt an das Linearprofil der Deutschen Holstein. Mittig ist der Mittelwert der Rassen Angus, Charolais, Blonde d´Aquitaine, INRA 95, Limousin, Uckermärker und Weiß-Blaue Belgier platziert, rechts außen die Merkmalsausprägung des Bullen selbst. Bei positiver Abweichung vom Mittel zeigen die Balken im Diagramm nach rechts. Bullen, die hinsichtlich Kalbeverlauf und Kälberfitness Probleme bereiten, werden konsequent vom Markt genommen. Ist der Testeinsatz noch nicht abgeschlossen, wurde das Sperma von ungeprüften Vererbern zugekauft oder liegt der Fokus auf reinrassiger Anpaarung in der Fleischrindzucht, finden sich diese Bullen in der Katalogrubrik „Fleischrinder“ wieder.

Für die Zukunft

In einem weiterführenden Schritt sollen Erlöskomponenten des Kalbes flächendeckend in der PhönixGroup erfasst werden. Dazu zählen:

  • Geburtsgewichte (mittels Waage ermittelt)
  • Verkaufsgewicht (Einzeltiergewichte)
  • Verkaufserlöse.

Richtig rund wird die Aussage zu Beef on Dairy allerdings in Zukunft erst, wenn auch Ergebnisse der Schlachtleistung einfließen und Leistungsdefizite der Kühe infolge von Kalbeproblemen eingerechnet werden. Das vit arbeitet an der Weiterentwicklung des Projektes Beef on Dairy.

Der in der Phönix-Group gestartete Testeinsatz sichert verlässliche Daten für problemlose Geburten, einen reibungslosen Start in die Laktation und vitale, vermarktungsfähige Kälber. Bei der Auswahl geeigneter Fleischrindbullen unterstützen Sie die bekannten Ansprechpartner Ihrer Organisation. Einige Bullen sind männlich gesext verfügbar oder können auf Kundenwunsch gesext werden. Und dass die Zuchtberater mit ihren Anpaarungsvorschlägen auch die Option Beef on Dairy entsprechend Ihrer Wünsche und Anforderungen berücksichtigen, ist für das züchterische Management Ihrer Herde und für wirtschaftliche Entscheidungen eine wichtige Hilfe.

Cornelia Buchholz